Bairisch Diatonischer Jodelwahnsinn

 

Sag beim Abschied leise Servus...

dem Bairisch Diatonischen Jodelwahnsinn!

 

...es war eine aufregende und schöne Zeit, aber alles hat ein Ende...

 

"DIE ZEIT IST REIF" & "DER NAME IST PROGRAMM"
...waren unsere zwei Bühnenprogramme, bei denen ich mit dabei war.

 

Hier noch ein paar Impressionen:

SZ 24.04.2015

Kurzkritik Zwölf Punkte 

Jodelwahnsinn: die fulminante Rückkehr 

Von Thomas Becker

So viel gute Laune, so viel Spaß am Spiel! Selbst heftigster Ärger verraucht binnen Minuten, wenn im rappelvollen Lustspielhaus der Bairisch Diatonische Jodelwahnsinnlosbricht. Und das nicht nur dank zügiger Polka-Power und herrlich kracherter Landler, sondern auch wegen mancher stark poesiehaltiger Instrumentalnummer. Musik und Texte, die einen einfach packen, auch wenn man mit dem Kopf noch ganz woanders ist.

Vor 13 Jahren hatte sich das Trio Otto Göttler, Josef Brustmann und Monika Drasch getrennt, und nun spielten die ergrauten Herren mit der frisch verpflichteten Geigerin Petra Amasreiter die erste Vorpremiere ausgerechnet an einem Freitag, den 13., wie Göttler mit seinem Giesinger Charme erzählt. Doch kein schlechtes Karma, nirgends. Das Zusammenspiel funzt vom Start weg, und die Freude daran ist fast mit Händen zu greifen, auf der Bühne und im Saal. Der Name des Programms passt perfekt: "Die Zeit ist reif!"

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Anarcho-Volksmusik stand früher auf dem Stempel der Truppe, und offenbar sah man für den Jodelwahnsinn reloaded wenig Veranlassung, daran etwas zu ändern. Gut so! Und so geht's dahin, mit "Mei Huat, der hat drei Lecha. . .", mit gscherten Zwiefachen und Gstanzln, einem schmusigen Musette-Walzer, derben Metzger- und Totengräber-Witzen, launigen Grabstein-Sprüchen ("Beim Kaminkehrer steht: Er kehrt nie wieder"), dem Song von Sigmund Freud, der von früher bekannten McDonald's-Nummer und mit Brustmanns Vater-Sohn-Erlebnissen in "Der Bua und i". Alte Form, moderner Inhalt. Aus "Auf der Mauer auf der Lauer" wird "Auf meim trendy Touchscreen-Handy sitzt a kloana Virus". Die Texte handeln von Plastik, Google und anderen Geißeln der Menschheit, die Musik ist so reich wie das Instrumentarium: gut ein Dutzend Klangwerkzeuge von Zither und Diatonischer über Alphorn bis zur singenden Säge. Und wenn der E-Gitarre von Petra Amasreiter mal der Saft fehlt, spielt sie die Nummer halt auf dem Kontrabass. Überhaupt, die Neue: hat zwar keine grüne Geige wie ihre Vorgängerin, trägt dafür aber ein gar güldenes Kleid und schlägt sich neben den zwei Rampensäuen Göttler und Brustmann sehr ordentlich.

Ergo: bitte mehr davon! Der Fundus ist so gewaltig, dass man sich als Zugabe sogar eine Grand-Prix-Verarsche namens "Scheiß Song" leisten kann. Jodelwahnsinn: zwölf Punkte!